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Trennungsväter – ein heißes Eisen

Eine Pressekonferenz der Interessengemeinschaft Jungen, Männer, Väter (IG-JMV) hat eine Reihe von Berichten in namhaften Medien ausgelöst. Hier finden Sie ein gelungenes Beispiel. Der Grundtenor lautet: Die Interessen von Vätern, die ihre Kinder gleichberechtigt betreuen wollen werden von der Rechtslage und der Politik nicht ausreichend berücksichtig. Diese Erkenntnis ist an sich nichts Neues. Neu ist aber, dass dies breit in der Öffentlichkeit auch so dargestellt wird.

Wichtig ist dabei die Botschaft, dass selbst an den zuständigen Stellen mittlerweile Handlungsbedarf gesehen wird, auch wenn dies außer bei der FDP bei keiner Partei adäquat Eingang in das Wahlprogramm gefunden hat.

Familienministerin Katarina Barley wird mit den Worten zitiert, man hätte sie „zuvor gewarnt, dieses heiße Eisen anzupacken. Bei dem Thema gibt es sehr viel Emotionalität“. Offensichtlich gibt es Kräfte, die am Erhalt eines Zustands interessiert sind, bei dem Väter nach einer Trennung weitestgehend auch von ihren Kindern getrennt werden. Da wird auch schon mal eine Ministerin davor gewarnt, sich mit einem Thema zu beschäftigen, das eindeutig ihre Zuständigkeit betrifft. Dass sie sich davon nicht abschrecken lassen hat, liegt sicher nicht zuletzt an ihrer eigenen Erfahrung mit der gemeinsamen Erziehung von Kindern trotz Trennung.

Wie heiß dieses Eisen tatsächlich ist, merken Väter tagtäglich, wenn sie sich für Veränderungen im Familienrecht oder auch nur mehr Kontakt zu den eigenen Kindern einsetzen. Diese Väter haben keine Lobby und sehen sich häufig Verleumdungen und Anfeindungen ausgesetzt.

Auch wenn in den Artikeln viele wichtige Punkte angesprochen werden, können sie nicht viel mehr als die Leiden betroffener Väter für einen kurzen Moment ins Bewusstsein einer breiten Öffentlichkeit tragen. Die eigentliche Arbeit beginnt jedoch erst. Das Familienrecht muss grundlegend reformiert werden, damit Kinder künftig nicht mehr auf einen Elternteil verzichten müssen, weil der andere das aus persönlichen Gründen so möchte.

Eine ausgewogene Familienpolitik muss bei Trennungsfamilien das Wohl und die Interessen aller Betroffenen im Blick haben und nicht nach dem Prinzip „teile und herrsche“ einseitig die ausschließliche Förderung von Alleinerziehenden betreiben.

Schmieden wir das Eisen solange es heiß ist!

 

Martin

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