Wie gestern bekannt wurde, ist Dr. Katarina Barley als neue Bundesfamilienministerin vorgesehen. Sie tritt damit die Nachfolge von Manuela Schwesig an, die neue Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern wird.
Dr. Katarina Barley ist uns bestens bekannt. Sie wird von uns wegen ihrer pragmatischen Kompetenz und Ehrlichkeit geschätzt. Als Juristin und Mitglied verschiedener Rechtsausschüsse des Deutschen Bundestags ist sie intensiv vertraut mit Rechtsthemen und somit auch mit der Situation im Familienrecht. Sie engagiert sich besonders für eine verbesserte Vereinbarkeit von Beruf und Familie und eine stärkere Integration von Frauen in die Wirtschaft.
Dr. Katarina Barley setzt sich engagiert für eine Neuauflage der EU-Gleichstellungsstrategie ein. Hierin heißt es: „Geschlechterrollen beeinflussen nach wie vor wichtige persönliche Entscheidungen in Bezug auf Bildung, Berufswege, Arbeitszeitgestaltung, Familie und Elternschaft. Diese Entscheidungen wirken sich wiederum auf Wirtschaft und Gesellschaft aus. Es liegt daher im allgemeinen Interesse, Frauen und Männern in den verschiedenen Phasen ihres Lebens gleichermaßen echte Wahlmöglichkeiten zu bieten.“ (EU-Strategie für die Gleichstellung von Frauen und Männern 2010-2015 )
In vielen europäischen Ländern wurden bezüglich der Gleichstellung von Männern und Frauen bereits beachtliche Erfolge erzielt. In diesen Ländern ist das Wechselmodell, also die paritätische Doppelresidenz bei der Kinder annähernd gleich viel Zeit mit Mutter und Vater verbringen, das bevorzugte Betreuungsmodell für Kinder nach Trennung und Scheidung. In Deutschland besteht hier erheblicher Nachholbedarf. Obwohl auch deutsche Väter die Betreuung der Kinder zu einem deutlich höheren Anteil übernehmen wollen, leben nach wie vor 90% der Kinder fast ausschließlich bei ihrer Mutter. Diesbezüglich steht die Familienpolitik in Deutschland vor großen Herausforderungen.
Wir gratulieren Frau Dr. Katarina Barley zur Übernahme dieser anspruchsvollen Aufgabe und freuen uns darauf, den gewohnt konstruktiven und offenen Diskurs mit dem Bundesfamilienministerium fortsetzen zu können. Treffen zur weiteren Vertiefung der Zusammenarbeit sind bereits in Vorbereitung.
(Foto: spdfraktion.de (Susie Knoll / Florian Jänicke))