Sebastian von Meding im Interview

Bild: Sebastian von Meding

Hr. von Meding, am 14. Oktober stellen Sie sich im Wahlkreis Mittelfranken für die FDP zur Landtagswahl 2018 in Bayern. Was hat Sie dazu bewogen?

Demokratie funktioniert nur, wenn Bürger Verantwortung übernehmen und bereit sind sich einzubringen. Ich engagiere mich beispielweise als Vorsitzender Nordbayern des Bundesverbands Deutscher Volks- und Betriebswirte. Außerdem bin ich seit 2011 für die FDP im Kreisvorstand Nürnberger Land und im Landesfachausschuss Familie aktiv. Diese Tätigkeiten machen mir nicht nur Spaß, sondern geben mir auch viel Kraft. Ich möchte etwas für die Menschen bewegen.

Warum sind Sie gerade auf das Thema Familienpolitik gekommen?

Als Vater von drei Kindern liegt mir das Thema Familie sehr am Herzen. Der Bedeutung von Familien wird in unserer leistungsgetriebenen und schnelllebigen Gesellschaft zu wenig Raum und Bedeutung eingeräumt. Als Trennungsvater musste ich feststellen, wie schwer es einem Vater gemacht werden kann seine Kinder zu sehen. Das ist für die betroffenen Kinder aber auch Väter ungeheuer schmerzhaft.

Wie sollte Ihrer Meinung nach der Kontakt getrennter Eltern zu ihren Kindern gestaltet werde?

Kinder sollten nach der Trennung uneingeschränkten Zugang zu beiden Eltern haben. Ideal ist natürlich wenn die Eltern das selbst hinbekommen und sich auf ein Betreuungsmodell einigen können, das allen Bedürfnissen gerecht wird.

… und wenn die Eltern sich nicht einigen können?

Dann muss ein Gericht entscheiden. Heute fällt die Entscheidung dann so gut wie immer zu Gunsten der Mutter aus, in seltenen Fällen zu Gunsten des Vaters. Das ist schlecht für die Eltern, vor allem aber für die Kinder. Nicht selten boykottiert der erfolgreiche Elternteil den Kontakt des Kindes zum anderen. So etwas bedeutet dann defacto den Verlust eines Elternteils. Die FDP will dieses Dilemma beenden und hat dazu einen Antrag im Bundestag eingebracht nach dem das Wechselmodell, also die paritätische Betreuung der Kinder nach der Trennung durch beide Eltern, zum Regelfall werden soll. In vielen unserer Nachbarländer ist das bereits heute Realität und gesetzlich verankert.

Kritiker meinen Kinder würden durch ein solches Modell belastet, da Kinder mit zwei Zuhause überfordert wären.

Diese Meinung ist durch Studien weitgehend widerlegt. Das Wechselmodell tut Kindern überwiegend gut. Viele Eltern, die heute das Wechselmodell leben, haben mir das in persönlichen Gesprächen bestätigt, auch wenn sie vorher skeptisch waren. Sollte es im Einzelfall mal nicht so sein, muss es dafür natürlich auch Regelungen geben.
Heute wird jedoch die überwiegende Zahl der Kinder durch verordnete Residenzmodelle von einem Elternteil fern gehalten und kann somit nicht von ihm profitieren. Auch das ist allgemein bekannt. Trotzdem wird verbittert am Residenzmodell als Leitbild unseres Familienrechts festgehalten. Das muss sich ändern.

Sie machen sich für mehr Förderung von Jungen stark. Sind sie gegen Mädchenförderung?

Nein, natürlich nicht. Es gibt aber bereits eine Vielzahl von Angeboten für Mädchen, was auch gut so ist. Mittlerweile haben Mädchen die besseren Schulnoten und machen die qualifizierteren Berufsabschlüsse. Die Förderung scheint also ein Erfolgsrezept. Wir sollten aber auch die Jungen fördern, um in 20 Jahren qualifizierte Frauen aber auch Männer zu haben. Deshalb mache ich mich auch für eine Förderung von Jungen stark. Das ist wichtig, gerade für unsere Wirtschaftsregion Mittelfranken.
Wir haben hier in den vergangenen Jahren trotz Untergang großer Konzerne wie AEG und Quelle die bestehenden Herausforderungen gemeistert. Franken ist nach wie vor eine attraktive Region zum Arbeiten und Leben. Ohne gute fachliche Qualifikation und Unternehmergeist wäre das nicht gelungen.

Was tun Sie, wenn Sie mal frei haben?

Wann immer es geht, verbringe ich Zeit mit meinen Kindern. Dabei genieße ich gern die kulturellen und kulinarischen Freuden meiner Wahlheimat Franken.

Herr von Meding, vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg bei der Wahl am 14. Oktober.

Ich danke Ihnen.

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